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„Mehr Licht, mehr Raum und noch mehr Leichtigkeit“

Die Hamburger Desigernin Jutta Werner und Nomad Studio haben den neuen Kids Space im Haus Hirt gestaltet. Keine ganz leichte Aufgabe, wenn kindliche Wünsche, der Design-Spirit des Hauses und eine recht verwinkelte Grundfläche in einen lichten, stimmigen und phantasievollen neuen Ort vereint werden sollen. In einen geschützten Raum, den kleine Kinder für sich erobern können, der einlädt zu Spiel und Kreativität. Aber an dem auch ältere Kinder, Eltern und Erzieher Leichtigkeit und eine gute Atmosphäre verspüren.

Wie würdest du die Idee für den neuen Kids Space beschreiben?
Jutta Werner: Meine Vision war es, einen Raum zu schaffen, der sich wie ein Zuhause anfühlt. Selbstverständlich, warm und doch frisch…so als ob es ihn schon immer gab und dabei doch neu ist. Er sollte unbedingt den Geist des Haus Hirt tragen. Aber auch praktische Entscheidung, etwa bei der Materialwahl und Organisation der Grundstruktur, waren natürlich wichtig.

„Wir haben im Team gearbeitet, das macht ein Projekt immer reicher. Und entspricht meiner Philosophie“

Was war besonders bei diesem Projekt im Haus Hirt?
Ja, die Arbeit war sehr besonders (lacht). Wer einmal im Haus Hirt war, weiß dass die Hausherrin Evelyn Ikrath ein Tausendsassa ist! Man glaubt sie hat einfach mehrere Augen, Arme und Synapsen im Gehirn vom lieben Gott bekommen. Sie hat für jeden ein gutes Wort, eine Idee für den Tages- Ausflug, einen Umstrukturierungsvorschlag. Meine Hauptaufgabe war es in diesem Projekt, mich so lange als möglich für alle Einflüsse von ihr und auch dem Haus Hirt Farbgeber, Ernst Muthwill, offen zu halten und dann doch in entscheidenden Momenten Dinge zu fixieren. Wir haben im Team gearbeitet mit der Hausarchitektin, den Betreuerinnen, die dort arbeiten und viel Zeit verbringen werden – das macht ein Projekt immer reicher und maßgeschneiderter. Und es entspricht zu 100% meiner Arbeitsphilosphie. „Wir haben im Team gearbeitet, das macht ein Projekt immer reicher. Und entspricht meiner Philosophie“

Was ist in deinen Augen, das wichtigste, wenn man einen Kids-Space kreiert?
Für mich ist es immer wichtig klare Strukturen zu schaffen und doch die größtmögliche Chance der Umnutzung zu lassen. Wir haben in den neuen Räumen Ecken besonders für die Kleinen geschaffen, die unveränderbar sind. Da können die Minis sich darauf verlassen, dass die Puppenecke jeden Tag da ist, wenn man zum Spielen kommt. Aber der Raum an sich kann multifunktional genutzt werden. Wenn die Teens Einzug halten, wird der Raum zur Chill OUT AREA oder zum Sportraum. Meine Material- und Farbwahl ist neutral. Mit wenigen Handgriffen können wir den Kids Club zum Bespiel in einen Yogaraum wandeln. Sie würden dann nie auf die Idee kommen, dass Sie sich in einem Spielzimmer befinden.

Ist es eigentlich anders für Kinder zu entwerfen als für Erwachsene?
Ja und nein. Egal ob man für Erwachsene oder Kinder entwirft – man sollte immer mit Respekt für die Auftraggeber, deren Gesundheit, Wohlbefinden und die Natur entwerfen. Dazu gehören viele Aspekte. Materialwahl, Beschaffungswege, Verschnitt usw… Beim Entwerfen für Kinder gibt es meist andere „Sicherheits“-Aspekte, da Kinder ja zum Glück recht motorisch sind . Ich bin Mutter von 4 Söhne, ich weiß also wovon ich rede.

Was verbindet dich mit Gastein?
Ich habe Bad Gastein als Gast kennengelernt vor einigen Jahren. Der Ort mit seiner Lage, dem Wasserfall und seinem Heilstollen hat etwas Besonderes. Das Haus Hirt mit seinem internationalen „Brain-Pool“ ist sozusagen die Kirsche auf der Torte.